Die Fassade als Kraftwerk.

29.11.23

Es gibt mehrere gute Gründe, eine Fassade mit Photovoltaik auszustatten. Viele Vorurteile und Meinungen sind schlicht falsch. Fakt ist, Fassaden sind die wohl wirtschaftlich interessantesten PV-Anlagen.

Photovoltaikanlagen an Fassaden sieht man relativ selten. Allerdings gibt es viel mehr davon, als man wahrnimmt.
Das liegt daran, dass diese ziemlich frei gestaltet werden können und nicht als solche erkannt werden.

Fakt 1

Eine Solarfassade kann weitgehend frei gestaltet werden. Sie ist von einer «normalen» Glasfassade nicht oder kaum zu unterscheiden.
Formate: Mittlerweile können praktisch alle Panelformate und auch Panelformen hergestellt werden.
Struktur: Als Deckglas für das PV-Panel können nebst den üblichen Flachgläsern Strukturgläser eingesetzt werden. So kann auch eine Glasfassade mit einer Haptik ausgestattet werden.
Farbe: Die Gläser können in einem hoch spezialisierten Verfahren in praktisch allen Farben eingefärbt werden. Einfach lackieren ist keine Option, weil so die Farbschicht verhindern würde, dass das Sonnenlicht die Solarzellen
erreicht. Bei Solarcolor Morpho von Megasol ist die aufgetragene Schicht so beschaffen, dass nur die Lichtwellen
reflektiert werden, welche die gewünschte Farbwirkung erzeugen. Der Rest des Lichtspektrums fällt auf die Solarzellen und wird in Energie umgewandelt.

Das Hochhaus in Biel Mett besticht durch sein ganzheitliches Konzept, das die Ökobilanz des Gebäudes als Ganzes betrachtet – vom Bau bis zur Entsorgung.

Fakt 2

Die Erträge einer Solarfassade sind erheblich grösser als angenommen. Im Winter, wenn die Stromlücke am grössten
ist, liefert sie in den meisten Fällen mehr Energie als eine Solaranlage auf dem Dach.
Niederschlag: Während auf dem Dach Schnee liegt, sind die Solarpanels an der Fassade schneefrei und produzieren Strom.
Verunreinigung: An der Fassade ist die Verunreinigung z.B. durch Blütenstaub oder Umweltschmutz geringer, das wirkt sich positiv auf die Erträge aus.
Ausrichtung: Sogar PV-Fassaden, die gegen Norden gerichtet sind, können Erträge generieren und damit die Autonomie
eines Gebäudes verbessern.

Das Hochhaus «BÄREN TOUR» ist für Biel ein Leuchtturmprojekt, das den Eingang zur Innenstadt markiert. Das Projekt setzt neue Massstäbe und sorgt dafür, dass die Stadt (noch) lebenswerter ist.
Das Spiel von Licht und Schatten entsteht durch die unterschiedlichen Keramikplatten.

Fakt 3

Eine Solaranlage muss nicht nach Süden ausgerichtet sein, um wirkungsvoll zu sein.
Süd-Ausrichtung: Panels, die genau nach Süden ausgerichtet sind, erreichen ihren Peak beim höchsten Sonnenstand. Das Diagramm zeigt einen relativ steilen Anstieg der Stromproduktion und nach dem eher kurzen Mittagspeak wieder einen relativ steilen Rückgang.
Ost-West-Ausrichtung: Bei dieser Ausrichtung setzt die Stromproduktion früher ein und dauert länger. Dafür ist der Peak etwas weniger hoch als bei der Südausrichtung. Bei gleicher Panelzahl ist die Stromausbeute etwas höher.
Nord-Ausrichtung: Diese Ausrichtung ist am wenigsten effizient. Es kann aber trotzdem wirtschaftlich interessant sein, auch die Nordfassade mit einer Solaranlage auszurüsten. Die dadurch grössere Anlage führt zu zusätzlichen Rabatten, Fördergeldern und einer einheitlichen Optik.

Die Fassade liefert Strom für 24 Haushalte, was das Gebäude zu 60 % energieautonom macht.
Die Präzision beim Übergang von der Keramik- zur PV-Fassade ist Pflicht. Der Ausgleich von Differenzen am Bau mit den Fugen ist die Kür und setzt hohe Planungspräzision voraus.

Fakt 4

Eine Solarfassade ist aus wirtschaftlicher Sicht eine sehr interessante Solaranlage.
Unterkonstruktion: Bei einer hinterlüfteten Fassade ist die Unterkonstruktion identisch – ob nun ein konventionelles Material wie Glas, Keramik, Metall oder ein PV-Panel vorgehängt wird. Somit entfallen zusätzliche Investitionen für eine Unterkonstruktion für PV-Panels, wie sie auf dem Dach oder im freien Feld notwendig ist.
Fassadenelemente: Die vorgehängte Fassade wird normalerweise mit Glas-, Keramik-, Metall- oder anderen Elementen bestückt. Der Mehrpreis für PVPanels inkl. Verkabelung ist heute so gering, dass die gesamte Anlage zwei bis dreimal früher amortisiert ist, als konventionelle Anlagen. Wenn die Solarpanels noch günstiger werden, verbessert sich dieses Verhältnis zu Gunsten der Solarfassade.

Fakt 5

Die Fördergelder für Solarfassaden sind derzeit höher als die Vergütungen für Anlagen auf den Dächern oder im freien Feld.
Winkel: Da die Glasfassade in der Regel einen steileren Winkel als 70° ausweist, sind die Fördergelder seit 2022 für die Glasfassade höher als die Vergütungen für Anlagen auf dem Dach, die meist einen Winkel von etwa 10° ausweisen.
Eigenverbrauch: Wird der Strom nicht zum Eigenverbrauch genutzt, sind die Fördergelder noch höher.

Fakt 6

Die Kreislaufwirtschaft ist bei den Solarpanels
heute Standard. 99 % werden wieder zu Solarpanels verarbeitet. Die Gläser werden eingeschmolzen und wieder zu Glas verarbeitet, Silizium ist ohnehin zu wertvoll, um weggeworfen zu werden, dieses wird vollständig wiederverwertet. Die Folien werden zu Granulat verarbeitet, daraus können neue Folien gegossen werden. Natürlich sind auch die Metallrahmen und Kabel wiederverwertbar.

Fakt 7

Bei Megasol werden die PV-Panels für Fassaden ausnahmslos in der Schweiz gefertigt. Im Werk in Deitingen kann auf die gewünschten Spezifikationen eingegangen werden. Standardprodukte wie z.B. für Aufdachanlagen werden im Werk der Megasol AG in China produziert. Der hohe Kostendruck dafür schliesst eine Schweizer Produktion derzeit aus.

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